Die Burg Tannenberg, im Volksmund auch kurz Tannenburg genannt, befindet sich nahe dem Ferienort Nentershausen im Kreis Bad Hersfeld/Rotenburg in Hessen, in den Ausläufern des Richelsdorfer Gebirges gelegen, ist der Tannenberg mit der gleichnamigen Tannenburg zu finden. Die Tannenburg wurde im 14. Jahrhundert an der Stelle einer älteren Befestigung errichtet, die laut einer alten Hersfelder Urkunde „seit Olims Zeiten verlassen“ gewesen sein soll. Ein Vorgängerbau der Tannenburg stand auf der „alten Kuppe“, wo man noch Wallgräben einer früheren Befestigung erkennen kann. Alt-Tannenburg bestand vermutlich noch längere Zeit neben dem Neubau weiter, jedoch wurden Steine für den Bau der neuen Burg verwendet.
Die Gesamtanlage der Tannenburg hat die Grundform eines langgestreckten Rechtecks mit etwa 50 m Länge und 25 m Breite. Die Burg wurde aus Tuffstein errichtet. Im Westen befindet sich der Eingang zur Kernburg. Aufgrund der Steinführungen an der Außenwand über dem Eingangstor vermutet man, dass es dort im Mittelalter ein Falltor gab. Vor dem heutigen Eingangstor befand sich bis 1400 noch die Vorburg, die das in alten Urkunden als „Erbestein“ erwähnte Hauptverteidigungswerk sein könnten. Der Burghof zieht sich vom Eingang wie eine Straße durch die Anlage und trennt die Gebäude der nördlichen und der südlichen Seite voneinander.
Die Familie von Baumbach erhielt ihn im 14 Jhdt. vom Stift Hersfeld zu Lehen und errichtete die Burg auf einer älteren Befestigung, die verlassen war. Die strategisch wichtige Lage des Tannenberg, in alter Zeit im Grenzgebiet zwischen Franken und Sachsen, im 14. Jhdt. zwischen Hessen und Thüringen machte es sinnvoll, dort eine Burg zu bauen. Der Bau wurde von Anfang an vom Landgrafen von Hessen gefördert, der sich auch stets gewisse Rechte an der Burg erhielt. Was den Burgherren jedoch zu Reichtum verhalf, war die günstige Position zu verschiedenen Handelsrouten, u.a. die Via Regia, die Mainn, Frankfurt, Fulda, Erfurt und Leipzig verband. Die Rechte zum Geleitschutz der Handelszüge, konnte der Gründer Ludwig von Baumbach durch den geschickten Kauf und Tausch von Ländereien nachhaltig ausbauen. Die Burg war eine Ganerbenburg. Das steinerne Haus wurde vom Gründer erbaut. Mitte des 14.Jhdt wurde die hoch aufragende “Neue Kemenate” errichtet, ein Wohnturm der den zahlreichen Familien des von Baumbachen Geschlechts ein Leben unter einem Burgdach ermöglichte. Weitere Häuser folgten, begleitet vom Ausbau der Wirtschaftsgebäude, Wehrbauten und Vorwerke. Erhalten geblieben ist größtenteils die Kernburg und der alte Wirtschaftshof, sowie etliche Mauerreste, die es noch zu erforschen gilt. 2006 und 2007 konnte nach Ausgrabungen die westliche Zwingermauer und der Torturm rekonstruiert und z.T. wieder errichtet werden.
An bestimmten Sonntagen im Jahr zeigt die Burgbesatzung des Vereins „Lebendige Burg e.V.“ altes Handwerk und Alltagsleben auf der spätmittelalterlichen Burg. Außerdem findet jedes Jahr im Oktober das große Burgfest mit dem Mittelaltermarkt statt.
X5H und P18 Tannenburg
Die Wälder rund um die Burg laden zum Entdecken ein. Der Premiumweg „P 18 Tannenburg“ ist eine schöne Strecke für einen Nachmittag. Der „Werra-Burgen-Steig Hessen“ nimmt an der Burg seinen Anfang und führt Euch bis nach Hann. Münden. Er ist im Jahr 2016 vom Wandermagazin als zweitschönster Wanderweg Deutschlands prämiert worden.
Im Sommer lädt auch der Biergarten mit seiner weiten Aussicht über die umliegenden Wälder und den Ort Nentershausen zum Entspannen ein. Eine überdachte Empore bietet sich für den Auftritt von Musikanten an, oder Eure Ehrengäste können dort erhaben thronen. Im Sommer hat man hier fast den ganzen Tag Sonne. Die Sonne geht zwischen den malerischen Denser Hügeln unter. Den Sonnenuntergang mit einem kühlen Krug Schwarzbier in der Hand, sollte man hier schon mal erlebt haben!